Rezension zu "Kieselsommer"

Rezension zu "Kieselsommer"

Eckdaten:

• Autor: Anika Beer
• Verlag: cbj
• Genre:  Jugendbuch
• Seitenzahl: 317 Seiten
• Preis: ca. 14, 99 Euro ( Taschenbuch )

 

Cover:

 

Das Cover gefällt mir nicht so gut. Im Vordergrund steht zwar groß der Buchtitel, jedoch passt der Rest der Aufmachung nicht wirklich zur Geschichte. Im Hintergrund ist ein See zu sehen, in dem sich die saftig grünen Bäume des Spreewaldes spiegeln, sowie zwei Mädchen, die auf dem Rücken schwimmen und ihre Augen beinahe genüsslich geschlossen haben. Meiner Meinung nach ist dieser "Photoshop" - Versuch ziemlich missglückt, aber das ist nur mein Empfinden...

Schreibstil:

 

Der Schreibstil kann ich in diesem Fall nur mit einem Wort beschreiben: verträumt. Denn das ist er, wahrhaftig. Der Spreewald und seine Umgebung werden liebevoll und strahlend dargestellt, Gefühle sanft, aber bestimmt herübergebracht und während des Lesens schwebt man dadurch wie in einer Art Trance. Die Atmosphäre dieses Buches hat jedenfalls deutlich auf mich abgefärbt und meine Laune in die Höhe getrieben. Die Autorin schreibt dicht, aber leicht und entspannt lesbar, detailverliebt und romantisch. Für mich ein absoluter Fünf - Sterne - Schreibstil!

 

Inhalt:

 

> Die meisten Probleme lösen sich von selbst.

Man darf sie nur nicht dabei stören. <

 

Ella und Tilda - zwei beste Freundinnen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Tilda ist selbstbewusst und draufgängerisch,

Ella ist still, unsicher und lebt in ihrer ganz eigenen, verträumten Welt.

 

Die beiden sind überglücklich, als endlich die lang ersehnten Sommerferien beginnen und stürzen sich geradezu in die freien Tage.

Nun ist es soweit: sie werden ganz alleine - ohne Eltern - für ein paar Tage in dem kleinen Ferienhaus von Tildas Tante im Spreewald ziehen.

Alles scheint perfekt.

Doch dann macht ihnen das Schicksal Strich durch die Rechnung.

 

Denn eines Tages taucht Mats im Ferienhaus auf.

Mats, der Junge, der von zu Hause abgehauen ist und einfach wundervoll zeichnen kann.

Ella ist sofort hin und weg. Sie hält es für einen Wink des Schicksals, glaubt, Mats wäre ihre große Liebe.

Und auch Mats ist von der zarten Ella ziemlich angetan.

 

Während sich die beiden immer näher kommen, werden die anfangs so tollen Ferien für Tilda immer mehr zum Albtraum.

Drei sind einer zu viel.

Aber sollte sie ihrer besten Freundin nicht alles Glück der Welt gönnen?

 

Meine Meinung:

 

Also: der Einstieg in die Geschichte fiel mir ziemlich leicht. Die Charaktere sind facettenreich und gut dargestellt, sodass sie im Auge des Betrachters recht real wirken. Auch der Schreibstil ist, wie ich bereits oben schon angemerkt habe, mehr als nur lobenswert.

 

Trotzdem gab es an der Geschichte so einiges zum rumnörgeln. Die Idee für die Story ist für ein Jugendbuch okay. Jedoch wurde solch eine Erzählung, die auf etwa 150 Seiten schon längst aufgeklärt werden könnte, sinnlos verlängert. Aus diesem Grund wurde dieses Buch bereits nach der ersten Hälfte ziemlich langweilig.

Wo am Anfang die Kapitel nur so vorbeiflogen, quälte ich mich durch.

Das fand ich wirklich schade, zumal dieses Buch wirklich tolle Grundvoraussetzungen hat.

Darum gilt: lieber ein dünneres Büchlein schreiben, als das Ganze unnötig in die Länge zu ziehen. :)

 

 

Fazit:

 

Ein lockeres Jugendbuch für die ungefähren Zielgruppe von 12 Jahren, das einen wunderschönen Schreibstil besitzt und durch gute Charaktere überzeugt, aber an der Handlung leider nicht sehr viel zu bieten hat...

 

 

Ich gebe ihm hiermit:

 

3 / 5 Sternen!

 

(Eigentlich wären es nur zwei, aber für Schreibstil und Charaktere gibt es einen Extrastern! ;) )